LBP zur Realisierung von Maßnahmen im Zuge der Umsetzung EG-WRRL Konzeption – Allerverlegung Groß Bartensleben standortbezogene Vorprüfung des Einzelfalls nach UVGP, LBP, Koordination Fauna, ASB

Landschaftspflegerischer Begleitplan zur Allerverlegung bei Groß Bartensleben

Im Bereich der Gemeinde Groß Bartensleben (Sachsen-Anhalt) erfolgt eine partielle Umverlegung des Flusslaufs der Aller in das ehemalige Flussbett (Salzbach).

Im Ausgangszustand wird durch ein Absturzbauwerk mit einer Höhe von ca. 1,80 m die ökologische Durchgängigkeit der Aller bei Groß Bartensleben verhindert. Gemäß der EG-Wasserrahmenrichtlinie (RL 2000/60/EG) soll u.a. die Durchgängigkeit von Fließgewässern wiederhergestellt werden. Es ist vorgesehen, die qualitative Aufwertung durch die partielle Umverlegung des Flusslaufs in das ehemalige Flussbett, den heutigen Salzbach, herbeizuführen.
Das Untersuchungsgebiet umfasst eine Größe von 42 ha. Die Verlegungsstrecke beträgt 1.450 m. Das Mittelwassergerinne erhält eine Sohlbreite von ca. 0,75 m und eine obere Breite von ca. 1,50 m.

Um die ökologische Durchgängigkeit des umverlegten Abschnitts zu fördern, werden verschiedene gestalterische und insbesondere biotopfördernde Maßnahmen am Flussbett und dem Gewässerufer vorgeschlagen.

Für die erfolgreiche Erhöhung der Artenvielfalt in dem neuen Allerverlauf sind verschiedene Lebensräume notwendig. Durch Initialkolke ergeben sich bereits vor der Eigenentwicklung strömungsstarke, mit Sauerstoff angereicherte, Lebensräume wie auch in den Kolken strömungsarme nahrungsreiche Zonen. Um Laichplätze für Salomoniden und Lebensraum für Makrozooben zu schaffen können Kiesbetten in der Sohle angelegt werden, die aus den abgetragenen Sohlgleiten erstellt werden können.

Die eigendynamische Gewässerentwicklung kann durch die Anpflanzung von Erlen an den Uferbereichen der Prallhänge begrenzt werden. Gleichzeitig schützt die ufernahe Vegetation den Flusslauf vor Überhitzung und die freigespülten Wurzelbereiche bieten Lebensraum für Kleinlebewesen.